Köln-Nippes: Erstes CO2-neutrales ICE-Werk der Deutschen Bahn

In zweieinhalbjähriger Bauzeit entstand auf dem Gelände des ehemaligen Güter- und Rangierbahnhofes im Kölner Norden das modernste Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn – und sogar Europas. Aus Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt setzt das Instandhaltungswerk auf grüne Technologien und erneuerbare Energiequellen und arbeitet damit vollständig C02-neutral.

Das komplett CO2-neutrale ICE-Instandhaltungswerk in Köln-Nippes (Bild: Deutsche Bahn AG / Daniel Saarbourg).

Das neue ICE-Werk Köln-Nippes ist ein Meisterwerk innovativer und zukunftsfähiger Umwelttechnologien. Auf 23 Hektar Werksfläche wartet die Bahn ihre ICE-Flotte – und zwar vollständig CO2-neutral durch:

  • Geothermie: Das Wärmeaustauschverfahren spart jährlich über 1.000 Tonnen CO2 ein. Mithilfe des Grundwassers wird so das gesamte Werk beheizt bzw. klimatisiert.
  • Photovoltaik: 1.440 Module auf dem Dach der Werkshalle liefern Strom für 75 Haushalte.
  • Solarthermie: Eine Anlage auf dem Dach des Sozialgebäudes erzeugt das Warmwasser für das Werk.
  • Strom: Neben dem selbst erzeugten Solarstrom wird Ökostrom für Spitzen in der Starkstromversorgung zugekauft. Gleichzeitig senken LED-Leuchten den Verbrauch um bis zu 15 Prozent im Vergleich zu Energiesparlampen.
  • Wasser: Brauchwasser ersetzt, soweit möglich, Trinkwasser. Dazu wird zum Beispiel das Wasser der Fahrgestell-Enteisungsstation wiederaufbereitet.

Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, findet überdachte und nur vom Werksgelände zugängliche Stellplätze. Für E-Dienstautos gibt es eigens eine Solartankstelle. Auf dem Werksgelände, das sich über 2,3 Kilometer zieht, können sich Mitarbeiter ein Werksfahrrad schnappen, um schnell von A nach B zu gelangen. So profierten von dem neuen Werk wirklich alle: Fahrgäste, Mitarbeiter und die Umwelt.

ICE 4 Baureihe 412 im ICE Werk Köln-Nippes (Bild: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang)

Das Vorkommen streng geschützter Arten wie die Zauneidechse, die Kreuzkröte oder der Neuntöter erforderte umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen. In enger Kooperation mit dem Eisenbahnbundesamt, der Stadt Köln, dem Land NRW und Naturschutzverbänden wurden drei Ausgleichsflächen u.a. für die Umsiedlung geschützter Arten erworben.

  1. Köln Longerich – Etzelstrasse, Größe: ca. 1,0 ha
  2. Köln Zollstock – Oberer Komarweg, Größe: ca. 1,6 ha
  3. Köln Westhofen – ehem. Kiesgrube, Größe ca. 1,3 ha (erweiterbar auf 14 ha)

Weitere fünf Ausgleichsflächen mit ca. 10 ha Flächenbedarf für Kompensationsmaßnahmen, wie z.B. Bäume, Pflanzen und Nistplätze, sind inkl. eines landschaftspflegerischen Begleitplans in Hürth, Köln und Leverkusen entstanden.

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