Solardachpfannen liefern Strom und Wärme

Die Technische Hochschule Köln hat mit der Firma Paxos eine Solardachpfanne entwickelt und zur Marktreife gebracht, die sowohl Strom als auch thermische Energie liefert.

Die Solarmodule können verschoben werden, so dass das Dach begehbar wird. (Bild: Costa Belibasakis / TH Köln)

Hausbesitzer*innen, die aus Ästhetik- oder Denkmalschutzgründen keine Solaranlage auf ihrem Dach installieren wollen oder dürfen, haben bald eine Alternative: die Solardachpfanne. Forschende der TH Köln aus den Bereichen Photovoltaik, Erneuerbare Energien, Leistungselektronik und Glasbau der TH Köln erprobten und optimierten das Produkt über mehr als drei Jahre. Unter anderem entstanden zwei Testflächen, um ein mit der Solardachpfanne eingedecktes Dach und herkömmliche Solarmodule im Langzeitversuch zu vergleichen.

In dem bisherigen achtmonatigen Leistungstest unter realen Bedingungen zwischen März und Oktober 2022 zeigte die Anlage vergleichbare Werte in der elektrischen Leistungsfähigkeit wie eine Referenzanlage mit konventionellen, auf Ständern montierten Solarmodulen.

Da aus dem eingebauten Luftkanal vorgewärmte Luft strömt, testet das Forschungsteam eine angekoppelte Luft-Wärmepumpe, die diese Luft als Vorlauf verwendet. Erste Daten zeigen eine Erhöhung der Leistungszahl in Abhängigkeit vom Wärmebedarf und den vorherrschenden Wetterbedingungen um etwa ein Viertel. Aus diesen Ergebnissen lässt sich ableiten, dass die Solardachpfanne auch einen Beitrag zur Wärmeversorgung im Gebäude leisten kann und dadurch der Gesamtwirkungsgrad der Anlage gesteigert wird.

Das Projekt „Solardachpfanne.NRW – Dezentrale Strom‐ und Wärmeversorgung made in NRW“ wird von Mai 2019 bis November 2022 aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie aus dem MIWF NRW Leitmarktwettbewerb „Energieumweltwirtschaft.NRW“ gefördert. An der TH Köln sind Prof. Dr. Christian Dick, Prof. Dr. Ulf Blieske und Prof. Dr. Eberhard Waffenschmidt vom Cologne Institute for Renewable Energy und Prof. Dr. Ruth Kasper vom Institut für Konstruktiven Ingenieurbau der TH Köln beteiligt. Projektpartner ist die paXos Consulting & Engineering GmbH & Co. KG

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