EU-Projekt GrowSmarter – Stegerwaldsiedlung ist Kölns smartestes Veedel

Als Teilnehmerin am EU-Projekt „GrowSmarter“ hat Köln in der Stegerwaldsiedlung nachhaltige und intelligente Lösungen für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung erprobt. Innovationen in den Bereichen Energie, Mobilität und Technologie wurden dabei erfolgreich umgesetzt.

Symbolbild PV-Anlage auf dem Dach (Bild: RheinEnergie))
Photovoltaik liefert in der Stegerwaldsiedlung den Strom für die Mieterinnen und Mieter sowie die 41 Luft-Wärmepumpen (Bild: RheinEnergie).

Mit dem Projekt GrowSmarter hat die Stadt Köln geplant, den Stadtteil Mülheim zur Blaupause für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu machen. Zu diesem Zweck schloss sich Köln mit den Städten Stockholm und Barcelona zusammen, um gemeinsam Fördergelder aus dem Horizon 2020-Programm der Europäischen Union zu erhalten. Mit dem Zuschlag von insgesamt 25 Mio. Euro konnten die Städte ihre Projekte im Bereich der Mobilität, Energie und Informations- und Telekommunikationstechnologie umsetzen. Die entwickelten Lösungen wurden im Anschluss exemplarisch von den fünf sogenannten „Follower”-Städten Graz, Suceava, Valetta, Porto und Cork umgesetzt. Das Projekt GrowSmarter wurde von 2015 bis 2019 umgesetzt.

Ziel des EU-Projekts war, mit Hilfe neuester Technologie und intelligent genutzter Daten Antworten auf die Zukunftsfragen der Stadtentwicklung zu finden. Innovative und nachhaltige Lösungen in den Bereichen Energiemanagement und Mobilität sollten aktiv dazu beitragen, die Klimaschutzziele der EU zu erreichen. Konkret sollten die Luftqualität in der Stadt verbessert, der Energieverbrauch gesenkt und vernetzte Mobilitätsangebote geschaffen werden. Mit dem EU-Projekt „GrowSmarter“ wurde die Stadt Köln zur ersten SmartCity-Leuchtturmstadt Deutschlands.

Köln hat als erste deutsche "Leuchtturmstadt" zusammen mit den Städten Stockholm und Barcelona Anfang 2015 das Projekt "GrowSmarter" gestartet und umgesetzt (Logo: GrowSmarter).

In der Stegerwaldsiedlung im Kölner Stadtteil Mülheim erfolgte eine energetische Sanierung. Dabei wurde Wärmedämmung an 16 Mehrfamilienhäusern angebracht. Gebäude wurden für zusätzlichen Wohnraum aufgestockt und die Dächer mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Außerdem bekamen die Häuser moderne Stromspeicheranlagen. Mithilfe von Smart Meterings – digitale Strom-, Wasser- und Gaszähler –  in den Häusern bekommen die Mieter*innen nun genaue Informationen über ihren Stromverbrauch. Diese sollen zum Energiesparen motivieren. Über eine Software (Siedlungsmanagement) lassen sich die Heizungsanlagen automatisiert auf Basis der Konsum- und Produktionsdaten steuern. Durch die Sanierung der Wohngebäude konnte eine Energieeinsparung von bis zu 61 Prozent erreicht werden.

Video_Stegeraldsiedlung_GrowSmarter

In der Stegerwaldsiedlung im Kölner Stadtteil Mülheim erfolgte eine energetische Sanierung. Dabei wurde Wärmedämmung an 16 Mehrfamilienhäusern angebracht. Gebäude wurden für zusätzlichen Wohnraum aufgestockt und die Dächer mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Außerdem bekamen die Häuser moderne Stromspeicheranlagen. Mithilfe von Smart Meterings – digitale Strom-, Wasser- und Gaszähler –  in den Häusern bekommen die Mieter*innen nun genaue Informationen über ihren Stromverbrauch. Diese sollen zum Energiesparen motivieren. Über eine Software (Siedlungsmanagement) lassen sich die Heizungsanlagen automatisiert auf Basis der Konsum- und Produktionsdaten steuern. Durch die Sanierung der Wohngebäude konnte eine Energieeinsparung von bis zu 61 Prozent erreicht werden.

In Mülheim wurden acht Mobilstationen installiert, um Alternativen zum eigenen PKW zu schaffen. Öffentliche E-Ladesäulen, konventionelle und elektrische Fahrräder sowie Leihwagen stehen an diesen Stellen zur Verfügung. Benötigte Parkplätze können im Rahmen des Carsharings online reserviert werden. Verbessert wurde auch die Anbindung an den ÖPNV. Die Kölner Verkehrsbetriebe entwickelten eine App, die Nahverkehrsangebote mit Carsharing und Bikesharing verknüpft.

In einem Masterplan der Stadt Köln wurden diese getesteten Mobilitätslösungen in die weitere Stadtplanung integriert und können auf andere Stadtteile übertragen werden.

Namensgeber der Siedlung: der deutsche Politiker und Gewerkschafter Adam Stegerwald (1874 bis 1945).Politiker und Gewerkschafter Adam Stegerwald (1874 bis 1945/ Bild: RheinEnergie).
Symbolbild PV-Anlage auf dem Dach (Bild: RheinEnergie))
Photovoltaik liefert in der Stegerwaldsiedlung den Strom für die Mieterinnen und Mieter sowie die 41 Luft-Wärmepumpen (Bild: RheinEnergie).
Hinter diesen silbergrauen Rundsäulen verbergen sich die Ansaugstutzen für eine der Luft-Wärmepumpen. Reicht deren Leistung für Verbrauchsspitzen einmal nicht aus, deckt Fernwärme den zusätzlichen Bedarf (Bild: RheinEnergie).
In den schwarzen Batterie-Speichern wird überschüssiger Solarstrom zwischengespeichert. Insgesamt gibt es auf dem Gelände 16 Speicher (Bild. RheinEnergie).
Das Siedlungsmanagement sorgt dafür, dass Verbrauch und Erzeugung optimal aufeinander abgestimmt sind. Dazu nutzt das System neben Verbrauchswerten, aktuelle Wetterdaten und künstliche Intelligenz (Bild: RheinEnergie).
Carsharing, Leihfahrräder, Ladesäulen: flexible Mobilitätskonzepte gehören ebenso wie die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr zur vernetzten Siedlung dazu (Bild: RheinEnergie).

Die Stadt Kölnhat das Ziel verfolgt, die Bereiche Mobilität und Energie intelligent – durch Informations- und Kommunikationstechnologie – zu verknüpfen. Verschiedenen Projektmaßnahmen konnten durch den Austausch von Daten miteinander verbunden werden. Eine urbane Open-Data-Plattform wurde zeitweise eingerichtet. Diese kann Daten in Echtzeit speichern und verarbeiten. Auf der Plattform konnten beispielsweise Verkehrsdaten der Öffentlichkeit anonym zur Verfügung gestellt werden.

Durch die Maßnahmen des Projekts konnten Energieeinsparungen bei Wohngebäuden erreicht und die Lebensqualität im Quartier verbessert werden. Die Bewohner*innen der Stegerwaldsiedlung erhielten die Möglichkeit, Mobilität ohne fossile Brennstoffe zu nutzen. Die Auswirkungen dieser Lösungen tragen zu den Klimazielen der Stadt Köln und der EU bei. Innovationen beteiligter Unternehmen konnten ausprobiert und Erfolge sichtbar gemacht werden.